Zum Projekt Streitschlichtung / Mediation:

- Warum eigentlich Streitschlichtung / Mediation - und wie funktioniert es?

Die Idee, dieses Konzept in der Schule einzuführen, ist, den Schülerinnen und Schülern eine Alternative anzubieten zur sonst im normalen Schulalltag notgedrungen eher üblichen `Konfliktregelung zwischen Tür und Angel´.

Mediation in der Schule sieht so aus, dass ausgebildete StreitschlichterInnen / MediatorInnen ihren in der Regel jüngeren MitschülerInnen helfen, ihre Konflikte so zu regeln, dass am Ende beide Konfliktparteien mit der gefundenen Lösung zufrieden sind.

Dabei kommt es darauf an, dass die KontrahentInnen selbst die Lösung finden - sie wissen am ehesten, was ihnen jeweils wichtig ist. Dass es ihnen gelingt, das auch wirklich herauszufinden und sich gegenseitig sagen zu können, ist die Aufgabe der MediatorInnen. Sie leiten das streng strukturierte Schlichtungsgespräch, schlagen Regeln vor, die für das Gespräch gelten sollen und sind am Ende, wenn es darum geht, sich auf Lösungen zu einigen, diejenigen, die den KontrahentInnen die Frage stellen, ob das auch wirklich realistisch ist, was sie sich für den zukünftigen Umgang miteinander vorgenommen haben. Die Devise ist immer: so konkret wie möglich - gut gemeinte Absichtserklärungen wie "Ich werde mich am Kiosk nie mehr vordrängeln / niemanden mehr schubsen ... " sind aller Erfahrung nach im Alltag schwer einzulösen. Ein Nahziel wie: „Ich frage das nächste Mal nach, ob der andere das wirklich so sieht wie ich es vermute ..." wird dagegen eher `akzeptiert´. Wichtig ist noch, dass der gesamte Prozess nicht an dieser Stelle endet, sondern mit der Nachbesprechung, die im Abstand von einigen Wochen stattfindet (erhöht die Verbindlichkeit und gewährleistet die Evaluierung der Arbeit).

Der hier skizzierte Ansatz der Konfliktregelung versucht, sich von herkömmlichen Mustern und Einordnungen zu lösen, um im Sinne der Zielorientierung zu einer möglichst variantenreichen Lösungsvielfalt zu gelangen. Dazu ist es unerlässlich, dass Kategorien wie `Wer ist Täter?´ - `Wer ist Opfer?´ oder auch die Frage `Wer hat Schuld?´ so nicht mehr gelten. Sie wirken sich in Prozessen konstruktiver Konfliktlösungen eher einschränkend und blockierend als förderlich aus.

Insgesamt verfolgen wir mit dem Konzept Streitschlichtung durch SchülerInnen (und dem damit verbundenen neuen Konfliktverständnis) ein Konfliktmanagement, das dazu beiträgt, dass Konflikte grundlegender und auch nachhaltiger geregelt werden, als dies im normalen Schulalltag möglich ist. Über die Problemlösung der konkreten Fälle hinaus sehen wir das Erlernen und Anwenden konstruktiver Konfliktlösungen als weiteren Schritt in die Richtung einer Kultur der Akzeptanz an.

... und so hat sich das neue Team an unserer Schule vorgestellt:

 

Wenn zwei sich streiten ... sind wir die Richtigen!

Konflikte lösen - geht das überhaupt?

Wir - das neue Schlichtungsteam - haben in unserer Ausbildung eine ganze Menge Erfahrungen gesammelt. Wir haben Vieles ausprobiert und rausgefunden, was beim Lösen eines Konflikts richtig hilfreich ist - für alle Beteiligten - haben aber auch gesehen, was die Streitenden keinen Schritt weiter bringt.

Wir möchten dieses neu Gelernte natürlich nicht nur für uns behalten, sondern mit euch zusammen im wirklichen Leben auch anwenden.

Habt aber keine Angst, dass wir euch jetzt erzählen wollen wo´s langgeht. Eure Probleme müsst ihr schon selbst lösen. Wir können euch als unbeteiligte Dritte nur dabei helfen eine Lösung zu finden, mit der alle Beteiligten zufrieden sind.

Dazu gehört auch, dass wir nicht versuchen, einen Schuldigen zu finden. Und natürlich bleibt alles, was ihr uns erzählt, unter uns.

Wenn ihr also Streit mit euren Mitschülern oder Lehrern habt, dann schaut doch mal bei uns vorbei! Ihr findet uns in jeder 1. großen Pause im Schlichtungsraum, neben dem Sekretariat.

Ihr könnt auch gerne vorbeikommen, wenn ihr mehr wissen wollt über die Streitschlichtung!

Bis dann,

Eure ......... (fällt unter Datenschutz)

P.S. : Nicht nur unsere beiden Esel haben den Bogen raus!